Kerstin Kempker & Peter Lehmann (Hg.)

Statt Psychiatrie

Peter Lehmann Kartoniert, 508 Seiten, ISBN 3-925931-07-4. Berlin: Antipsychiatrieverlag 1993. Restlos vergriffen.

Nachfolgetitel: "Statt Psychiatrie 2", hg. von Peter Lehmann & Peter Stastny, 2007 (E-Book 2022)

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Über das Buch

Praxisbuch der Antipsychiatrie und Selbsthilfe. Psychiatriebetroffene, Anwälte, Mediziner, TherapeutInnen, Psychiater und Angehörige aus aller Welt berichten von ihrer anti- und nichtpsychiatrischen Arbeit, den Zielen und Erfolgen, ihren Therapieansätzen und Erfahrungen. Originalausgabe

50 Anwälte, Mediziner/innen, Therapeut(inn)en, Psycholog(inn)en, Psychiater, Angehörige, Politikerinnen, Sozialwissenschaftler/innen und Psychiatriebetroffene aus aller Welt berichten von ihrer antipsychiatrischen Arbeit, den Zielen und Erfolgen, ihren neuen Therapieansätzen und Erfahrungen. Das Buch reflektiert die heute schon bestehenden Möglichkeiten von echter Hilfe sowie von Selbsthilfe, auch im Fall akuter Verrücktheit. Die Heilpraktikerin Anna Ochsenknecht stellt erstmalig naturheilkundliche Hilfen bei psychischen Problemen und beim Psychopharmaka-Entzug vor. Jeffrey Masson, ehemaliger Psychoanalytiker und Direktor des Sigmund-Freud-Archivs, macht auf Missbrauchsgefahren von Psychotherapien aufmerksam. Weitere Themen: »Wenn der Kinderpsychiater kommt...«, »Alte gegen Psychiatrie: Vormund und Pillen oder eigener Willen«, »Ethischer Kodex feministischer Therapie«, »Verrückte Gene. Psychiatrie im Zeitalter der Gentechnologie«, »Auf dem Weg zum Verbot des Elektroschocks« usw.

Inhaltsverzeichnis

Über die Autorinnen und Autoren

ANTIPSYCHIATRISCHE PRAXIS

  • Was hilft mir, wenn ich verrückt werde? Die sehr persönlichen Schilderungen einer Reihe von Menschen aus verschiedenen Ländern zeigen, dass – und wie – es möglich ist, Zustände akuter Verrücktheit, die normalerweise als »Psychose« diagnostiziert werden und zur Anstaltsunterbringung und Zwangsbehandlung führen, ohne psychiatrische Intervention zu durchleben oder bewältigen. Mit Beiträgen von Paula Abalanda (Berlin), J. B. (Belgrad/Berlin), Kerstin Friebel (Berlin/ehemalige DDR), Anna Guerrini (Italien), E. H.-S. (Deutschland), A.H. (Berlin), Maths Jesperson (Schweden), Kerstin Kempker, Ernst Kostal (Österreich), Peter Lehmann, Harold A. Mayo (USA), Irit Shimrat (Kanada), Andy Smith (England), Zoran Solomun (Belgrad/Berlin), U.N. Terwegs (Berlin), Thilo von Trotha (Berlin), Christa Wyss (Schweiz). Originalartikel.

  • Wenn der Kinderpsychiater kommt... SETH FARBER, Psychologe aus New York City, warnt vor dem weltweit wachsenden Einfluss der Kinderpsychiatrie auf das Erziehungswesen und ermutigt Eltern von Zappelphilipps, die von der Diagnostizierung als »Kinder mit minimalen Hirnschäden« und der Behandlung mit Psychopharmaka bedroht sind, zu ihren Kindern zu halten. Aus dem Amerikanischen. Originalartikel.

  • Alte gegen Psychiatrie – Vormund und Pillen oder eigener Willen. TRUDE UNRUH von den ›Grauen Panthern‹ stellt den lebensgefährlichen Begleiterscheinungen der Gerontopsychiatrie (Alterspsychiatrie), von denen prinzipiell alle alten Menschen in Altersheimen und Krankenhäusern bedroht sind, das Modell sowie ihre konkrete Lebenspraxis des familienähnlichen Generationenverbunds mit gegenseitiger Hilfe und Schutz gegenüber. Originalartikel.

  • Die seelische Balance – Pflanzenheilkundliche Unterstützung beim Psychopharmaka-Entzug und bei psychischen Problemen. ANNA OCHSENKNECHT, Heilpraktikerin in Berlin, beschreibt Pflanzen und ihre Wirkstoffe, deren Kombinationsmöglichkeiten und Mischungsverhältnisse, um unerwünschte psychische Zustände positiv zu beeinflussen und unabhängig von schädlichen Psychopharmaka zu werden. Originalartikel.

  • Ein Blick, der nicht betrügt. J. B. und ZORAN SOLOMUN, beide aus Belgrad stammend: Aus dem Serbokroatischen. Originalartikel.

MEDIZIN UND THERAPIE

  • Die Tyrannei der Psychotherapie. JEFFREY M. MASSON, Berkeley/USA, Autor von »Was hat man dir, du armes Kind getan?« und »Die Abschaffung der Psychotherapie«, warnt: »Die Versuchung des Missbrauchs, der Profitnahme, der Tyrannei ist ständig gegenwärtig. Jeder Zugang zur Macht bietet Gelegenheit zu Machtmissbrauch. Im therapeutischen Rahmen ist die emotionale Macht beinahe unbeschränkt... Die Botschaft, die ich hervorheben möchte, lautet, dass wir uns gründlich informieren sollten, bevor wir unser Einverständnis zur Psychotherapie geben. Um wirklich umfassend informiert zu sein, müssen wir auch mehr als bisher über die Kritik an Psychiatrie und Psychotherapie wissen.« Aus dem Amerikanischen. Deutschsprachige Erstveröffentlichung.

  • Kopf Bauch Psychoboom. URS RUCKSTUHL, Zürich: »Mit New Age, d.h. mit seiner vereinnahmenden Form, erklimmt die freie Marktwirtschaft eine neue Stufe. Ein Ausweg aus der Verknappung materieller Rohstoffe liegt darin, sich der Erschießung geistiger Märkte zuzuwenden. Die Förderung frühzeitlicher und mittelalterlicher Vorkommen sowie die Kulturguteinfuhr aus Ländern der ›Dritten Welt‹ haben schon eingesetzt. Die Seele als Rohstoff mit unbegrenztem Schürfrecht!« Der Schweizer Psychologe analysiert die Hintergründe des Psycho- und Sektenbooms und stellt ihren geschlossenen Weltbildern und neuen Hörigkeiten die Forderung nach emanzipativer Psychotherapie entgegen. Der Text ist eine überarbeitete und komprimierte Fassung des Artikels »Psychoboom und Imitation« (in: »Imitationen. Nachahmung und Modell«, Basel/Ffm 1989).

  • Ethischer Kodex feministischer Therapie. BONNIE BURSTOW, Toronto/Kanada: »Dieser Text ist ein Auszug aus meinem Buch ›Radical Feminist Therapy: Working in the Context of Violence‹ (›Radikale feministische Therapie: Arbeit in einer gewalttätigen Gesellschaft‹). Ich schrieb es für Therapeutinnen, die in ihrer Praxis wirklich im feministischen Sinne handeln wollen. Indem ich die Antipsychiatrie als wesentlichen Bestandteil des Feminismus erkannte, bildete sich ein ethischer Kodex, der Antipsychiatrie ausdrücklich mit einbezieht. Dies ist einer der ersten Versuche, Therapie in Richtung Antipsychiatrie zu entwickeln.« Aus dem Amerikanischen. Deutschsprachige Erstveröffentlichung.

  • Verrückte Gene – Die Psychiatrie im Zeitalter der Gentechnologie. MARC RUFER, Arzt und Therapeut aus Zürich und Autor von »Irrsinn Psychiatrie« und »Wer ist irr?«, zeigt, wie angesichts des politischen Rechtsrucks biologisch orientierte Psychiater erneut ihre Hemmungen verlieren, sozial unerwünschten Verhaltensweisen durch rassentheoretisch begründete gentechnologische Maßnahme vorzubeugen. Originalartikel.

  • Auf dem Weg zum Verbot des Elektroschocks. PETER R. BREGGIN, Psychiater aus den USA, warnt vor einer barbarischen Behandlungsmethode, die in Schlachthöfen des faschistischen Italiens entwickelt wurde und jetzt weltweit verstärkt bei wehrlosen Menschen eingesetzt wird: Alten, Frauen, Kindern. Was tun dagegen? 1982 stimmten die BürgerInnen von Berkeley/Kalifornien für ein Verbot des Elektroschocks. 1986 wurde es vom Appellationsgericht wieder aufgehoben. 1990 prüfte der Ausschuss für kommunale Dienste im benachbarten San Francisco, wie ein Verbot dennoch durchgesetzt werden kann. Aus dem Hearing des Ausschusses, mit Hintergrundinformationen zum Elektroschock. Aus dem Amerikanischen. Deutschsprachige Erstveröffentlichung.

RECHT UND UNRECHT

SELBSTHILFE

POLITIK

  • Psychische Krankheit – ein Phantom. KATE MILLETT, New York City: »Wir sind die Überlebenden eines der übelsten Unterdrückungsapparate, die je entwickelt wurden, seine Opfer ebenso wie seine KritikerInnen. Wir sind diejenigen, die die Wahrheit erzählen müssen, die klarmachen müssen, dass psychische Krankheit ein Phantom ist, sowohl intellektuell als auch wissenschaftlich, aber auch ein System zur sozialen Kontrolle von noch nie dagewesener Gründlichkeit und Allgegenwart.« Kate Milletts Artikel basiert auf einer Vorlesung zum Thema Justiz und Medizin, die die Autorin von »Sexus und Herrschaft« im März 1992 an der Juristischen Fakultät der Law of Queen's University in Kanada hielt. Aus dem Amerikanischen. Deutschsprachige Erstveröffentlichung.

  • Antipsychiatrie und Politik – 20 Jahre Widerstand in den USA. DAVID OAKS aus Eugene, Oregon: »Wir können Alternativen anbieten, die auch funktionieren. Wir können andere lehren, dass ›Normalität‹ gefährlich ist und kreatives Denken und Fühlen not tut. Unsere Basis, die in verschiedenen sozialen und basisdemokratischen Bewegungen verwurzelt ist, müssen wir erneuern. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass staatliche Finanzierung und unsere Unabhängigkeit, die beide wichtig sind und sich ergänzen, zwei unterschiedliche und voneinander getrennte Grundlagen unseres Kampfes darstellen.« Aus dem Amerikanischen. Originalartikel.

  • Frauen gegen Gewalt in Gesellschaft und Psychiatrie – Eine feministische Analyse psychiatriebetroffener Frauen. Eine Philippika von sieben Frauen aus Kanada und den USA gegen die männlich dominierte Psychiatrie und Psychotherapie. Mit Vorworten von Judi Chamberlin und Jeanne Dumont. Aus dem Amerikanischen. Deutschsprachige Erstveröffentlichung.

  • Persönliche Beweggründe für antipsychiatrisches Handeln. Mit Beiträgen von Lothar Jändke (Berlin), Don Weitz (Kanada), Alfredo Moffatt (Argentinien), Peter R. Breggin (USA), Bonnie Burstow (Kanada), Wolfgang Fehse (Berlin), Sylvia Marcos (Mexiko), Gisela Wirths (Berlin), Peter Stastny (USA / Österreich), Theodor Itten (Schweiz), Sabine Nitz-Spatz, Kerstin Kempker, Thilo von Trotha und Uta Wehde (alle Berlin). Betroffene, Angehörige, Psychiater und Psycholog(inn)en schildern hier, aufgrund welcher einschneidender persönlicher Erfahrungen sie antipsychiatrisch aktiv wurden und in verschiedenen Bereichen für Möglichkeiten echter Unterstützung kämpfen. Originalartikel.

ANHANG

Einführung

Antipsychiatrie – gibt es die denn noch? Ja, aber nicht mehr als universitären Ausfluss der 68er, auch nicht als reformerische Variante der Psychiatrie à la Italien, der Sozialpsychiatrie oder gemeindenaher Anstaltsfortsätze. Sondern, und das ist das Neue, initiiert und getragen von kritischen Psychiatrie-Betroffenen, den eigentlichen ExpertInnen in Sachen Psychiatrie, und orientiert am Recht auf Selbstbestimmung, körperliche Unversehrtheit und soziale Unterstützung.

Die vorliegende Sammlung von Beiträgen antipsychiatrischer AktivistInnen und UnterstützerInnen aus vielen Ländern soll kein weiteres Stück Verständigungsliteratur (»Wir sind doch auch Menschen!«) sein, sie beschert Psycho-Voyeuren keine schauerlich-schönen Geschichten aus dem ›Reich der Psychosen‹; statt dessen liefert das Buch Berichte aus dem anti- und nichtpsychiatrischen Alltag, den Versuch einer Bestandsaufnahme der Bewegung in verschiedenen Ländern, Hintergründe und Informationen, Rat und Adressen. Es soll ein Praxis- und Ideenbuch sein, eher persönlich als verallgemeinernd, eher Vorschläge machen, Anregungen geben und Widersprüche benennen, als Ratgeber sein zu wollen für alle Lebenslagen.

Die Idee zum Buch entstand bei unseren Zusammenkünften mit Thilo von Trotha, Mitstreiter im Verein zum Schutz vor psychiatrischer Gewalt e.V. Die Treffen sollten eigentlich dem Zweck dienen, Thilos philosophische Abschlussarbeit über die frühen Schriften von Michel Foucault ebenso voranzutreiben wie Peters schon zehn Jahre währendes Promotionsvorhaben über ›Schizophrenie‹ und Normalität. Zwischen Foucault und Neuroleptika drängten sich dabei immer deutlicher die eigentlich interessanten Fragen der Praxis in den Vordergrund unserer Diskussion:

Wie bist du in der Anstalt gelandet? Wie wieder herausgekommen? Woher kommt die Ausdauer im Widerstand? An wen können wir die vielen Hilfesuchenden verweisen, die sich aus dem gesamten deutschsprachigen Raum mit immer denselben Fragen an uns wenden:

»Welche Alternativen zur Psychiatrie gibt es? Sind sie bereits irgendwo verwirklicht? Wie habt Ihr es geschafft, dem Teufelskreis der Drehtürpsychiatrie zu entkommen? Wie kann ich mich am Aufbau von Alternativen beteiligen? Wo kann ich mich mit Gleichgesinnten über meine Psychiatrie- und Lebensgeschichte austauschen? Wie schütze ich mich vor Zwangsunterbringung und Zwangsbehandlung? Was soll ich tun, wenn ich verrückt werde? Was schlagt Ihr vor..... statt Psychiatrie?«

Uns reizte die Suche nach Antworten, nicht nach der einen, sondern den vielen verschiedenen persönlichen. Da sich die antipsychiatrisch Bewegten ehrenamtlich engagieren und nicht, wie die bezahlten Psychiater, von Pharmafirmen gesponsert von Kongress zu Kongress jetten können, ist es uns um so wichtiger, auf diesem Weg Meinungen, Informationen und Adressen auszutauschen, Verbindungen herzustellen und die gegenseitige Unterstützung voranzutreiben.

Kerstin Kempker, Peter Lehmann

Rezensionen

Fredi Lerch: »Antipsychiatrie, und dann?«, in: Wochenzeitung (Zürich), 13. Jg. (1993), Nr. 45 vom 12. November 1993, S. 16; im Internet auch unter https://fredi-lerch.ch/einzelseite/antipsychiatrie-und-dann-746


in: Dr.med.Mabuse – Zeitschrift im Gesundheitswesen, 19. Jg. (1994), Nr. 92, S. 75

»Statt Psychiatrie« ist ein sorgfältig ausgestattetes Handbuch, speziell für Psychiatrie-Betroffene, aber auch für Angehörige, TherapeutInnen, JuristInnen und psychiatrisch Tätige. Es liefert eine Vielzahl von Hilfen und Anregungen, Adressen und Ratschlägen: Wie übersteht man die Psychiatrie, wie findet man den Ausstieg, welche konkreten Wege gibt es, im akuten Fall das Behandlungszimmer des Psychiaters zu meiden?

50 AutorInnen aus aller Welt geben einen Überblick über die gegenwärtige Antipsychiatriebewegung, wobei die Unterschiede zur universitären Antipsychiatrie der 70er-Jahre deutlich werden: Es ist eine von ehemals Psychiatrisierten initiierte und getragene Bewegung, eher praxisorientiert als ideologisch.

Primär kommen also Psychiatrie-Betroffene zu Wort, zum Beispiel in dem Kapitel »Was hilft mir, wenn ich verrückt werde?«, in dem 17 Mal völlig unterschiedlich und durchaus auch konträr geschildert wird, wie akute Verrücktheitszustände durchlebt und umgangen wurden, ohne psychiatrisiert zu werden. Im einem eigenen Kapitel legt Kate Millett offen, wie sich eine ganze psychiatrische Industrie mit vielen Arbeitsplätzen und Profitmöglichkeiten auf dem Krankheitsmodell aufgebaut hat, Grund für das allgemeine zähe Festhalten an der psychiatrischen Ideologie.

Nur noch in zweiter Linie, sozusagen flankierend, äußern sich Fachleute wie die Rechtsanwälte Peter Rudel und Hubertus Rolshoven mit »Das formelle Psychiatrische Testament- Gebrauchsanweisung und Mustertext« oder der Psychiater Peter Breggin (Protokoll seiner Anhörung vor dem City Services Committee in San Francisco am 27. November 1990) zur Frage eines Elektroschockverbotes; oder der Schweizer Arzt Marc Rufer in seinem Beitrag »Verrückte Gene – Psychiatrie im Zeitalter der Gentechnologie«. Auch die Texte der Fachleute sind durchaus konträr. Während sich zum Beispiel Jeffrey Masson in »Die Tyrannei der Psychotherapie« gegen jede Art professioneller Psychotherapie ausspricht, liefert die Kanadierin Bonnie Burstow, Autorin des Buches »Radical feminist therapy«, mit ihrem »Ethischen Kodex feministischer Therapie« überzeugende Vorschläge, wie eine parteiliche und psychiatrieferne Therapie aussehen könnte.

Obwohl das Buch Wege in eine psychiatriefreie Zukunft eröffnet, sind alle Texte am konkret Machbaren orientiert, sei es nun Seth Farbers »Wenn der Kinderpsychiater kommt...«, Trude Unruhs »Alte gegen Psychiatrie – Vormund und Pillen oder eigener Willen« oder Anna Ochsenknechts »Die seelische Balance – Pflanzenheilkundliche Unterstützung bei psychischen Problemen und beim Psychopharmaka-Entzug«. Durchaus selbstkritisch passieren 20 Jahre nichtpsychiatrischer Selbsthilfe Revue, in den USA und in Deutschland.

»Statt Psychiatrie« ist kein männergemachtes Theoriebuch. Kerstin Kempker und Peter Lehmann haben ein ermutigendes, verständliches und schon durch die verschiedenen Sprachstile abwechslungsreiches Buch herausgebracht. Es gibt vielfältige lebensnahe persönliche, aber auch handfeste juristische und politische Antworten auf die eingangs gestellte Frage: »Was hilft mir – statt Psychiatrie?«

Iris Hölling