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Antipsychiatrieverlags
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Reinhard Wojke
* 27. März 1957 in Hellendorf, Region Hannover
Ende Oktober 2021 in Berlin
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Über Reinhard
Reinhard hat sich Ende Oktober 2021 im Alter von 64 Jahren das
Leben genommen.
Er hat vieles erlebt: Er war anerkannter Kriegsdienstverweigerer,
ehemaliger »erster Schüler« des Shiatsu-Lehrers Kishi
Sensei, dessen Lehrerin Gingo Sensei im damals Anfang 20jährigen
Reinhard einen alten Shintomeister erkannte. Der Name dessen Seele
war Tai Kenzo, entsprechend wählte Reinhard »tai-kenzo@online.de«
als seine Emailadresse. 1975 kam er erstmals in Kontakt mit der
Anstaltspsychiatrie, 2008 das letzte Mal. 2004 war er in Berlin
Gründer der Musikgruppe Pinjuckel. Beruflich ausgebildet war
Reinhard als Bäcker, als Physiotherapeut und Motopädagoge.
Seit 1993 war er Frührentner, er lebte von Grundsicherung.
Er hinterlässt zwei Söhne und zwei Enkel. Sein (einziger)
Bruder ist vor ein paar Monaten gestorben. Und er hinterlässt
einen großen Kreis von Mitstreiterinnen und -streitern sowie
verschiedene ihn wertschätzende Gruppen.
Reinhards wohl letztes Lebenszeichen stammt vom 26. Oktober 2021.
An diesem Tag speicherte er eine Datei ab, die er für mich
bearbeitet und mir geschickt hat. Reinhard war nicht nur mein Computerberater,
den ich immer um Rat fragen konnte. Wenn Not am Mann war, kam er
sofort zu mir hergeradelt, um das Problem zu lösen meist
mit leckeren Schoko-Croissants im Gepäck. Besonders wertvoll
für meine Arbeit als Buchverleger waren seine Kenntnisse, wie
man PDF-Dateien für Buchcover herstellt, so dass ich den komplizierten
Anforderungen von Druckereien genügen konnte. Wegen Corona
und seiner Fußverletzung, die ihm das Treppensteigen erschwerte,
hatten unsere Treffen in letzter Zeit abgenommen.
Bei den vielen Arbeitstreffen sprachen wir natürlich auch
über Persönliches. So bekam ich vor ein paar Jahren mit,
wie er sich immer mehr in seine Selbsthilfe-Aktivitäten hineinsteigerte,
nicht mehr schlafen konnte und wegen eines neuen »Höhenflugs«
in der Psychiatrie bruchlandete. Es war 2008 am Heiligen Abend,
als ich ihn in der psychiatrischen Friedrich von Bodelschwingh-Klinik
in Berlin-Wilmersdorf besuchte, in der er kurz zuvor eingeliefert
worden war. Ich fand ihn vollgepumpt mit Neuroleptika, aber doch
so klar, dass er seinen Wunsch nach Unterstützung äußern
konnte. Glücklicherweise hatte ich noch Kontakt zur Rechtsanwältin
Helga
Wullweber. Obwohl schon schwerkrank, half sie ihm, wieder freizukommen
und seinen zwangsverordneten »Betreuer« schnellstmöglich
wieder loszuwerden. Diese Erfahrung verband uns auf Dauer.
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29. Juni 2016
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Kennengelernt hatte ich Reinhard 2004 in Kassel bei der Jahrestagung
des Bundesverbands Psychiatrie-Erfahrener (BPE). Ab diesem Jahr
machte er hingebungsvoll den BPE-Rundbrief. Als dessen Redakteur
sprach er sich oft mit mir ab, da ich seit 2000 BPE-Webmaster war.
Da er oft unter spärlich ankommenden Beiträgen des BPE-Vorstands
litt, war er dankbar für meine Angebote, längere Artikel
beizusteuern, und wenn er noch Seitenfüller brauchte, konnte
ich auf die Schnelle mit Buchrezensionen in gewünschter Länge
aushelfen. Seine Tätigkeit für den BPE beschränkte
sich nicht auf den Rundbrief. Bei DGPPN-Kongressen vertrat er den
BPE an Infoständen, und beim Weltkongress
»Psychiatrische Zwangsbehandlung Ein Überblick«
des psychiatrischen Weltverbands 2007 in Dresden dokumentierte er
für Psychiatriebetroffene wichtige Beiträge mit Photoapparat
und Videokamera. Er hatte Dorothea Bucks Rede vorher in Hamburg
aufgezeichnet, da sie nicht sicher war, 2007 noch zu leben, so dass
ihr beeindruckender Hauptvortrag »70
Jahre Zwang in deutschen Psychiatrien erlebt und miterlebt«
in Dresden gezeigt werden konnte und bis heute als Videodokument
im Internet verfügbar ist.
2005 waren wir beide Gründungsmitglieder der Berliner Organisation
Psychiatrie-Erfahrener und Psychiatrie-Betroffener (BOP&P).
Die Gründung eines seriösen, ohne Gebrüll und Beleidigungen
argumentierenden und für Betroffene repräsentativen Vereins
war nötig geworden, um die Interessen Psychiatriebetroffener
in den verschiedenen Berliner Gremien vertreten zu können.
Reinhard war mit seinem klaren und ruhigen Auftreten für diese
Aufgabe prädestiniert.
Parallel zum BPE-Rundbrief layoutete Reinhard noch die beiden Ausgaben
der Berliner Selbsthilfezeitung »WELTENwandel« von 2016
und 2018
sowie zehn Ausgaben des »Leuchtfeuer«
(Journal des Landesverbands Psychiatrie-Erfahrene Rheinland-Pfalz
bzw. der NetzG-RLP e.V. Netzwerk Selbsthilfe seelische Gesundheit
in Rheinland-Pfalz, wie es sich nach seinem kollektiven Austritt
aus dem BPE umbenannt hat). Er layoutete auch die industrieunabhängigen
»Aufklärungsbögen
Antidepressiva« und »Aufklärungsbögen
Antipsychotika«, die die NetzG-RLP in Zusammenarbeit mit
verschiedenen psychiatrischen Kliniken in Rheinland-Pfalz und Psychiatriekritikern
2017-2018 erstellt hat.
Und es war wiederum Reinhard, der seit 2016 die Dokumentationen
unserer jährlichen Expertentagungen »Psychexit
Auf dem Weg zum Curriculum Kompetente Hilfe beim Absetzen
von Antidepressiva und Neuroleptika« layoutete. Aber
er war nicht nur Layouter der Dokumentation; von Anfang an war er
Mitglied der Psychexit-AG,
plante inhaltlich und organisatorisch die Tagungen mit, war als
BOP&P-Vorstandsmitglied zusammen mit Martina Gauder und Andreas
Liebke für die Antragstellung beim Paritätischen Wohlfahrtsverband
Berlin, für die Organisation der Tagungen und für ihre
Abrechnung verantwortlich.
Irgendwann wurde den dreien, die sich vielfältig im Selbsthilfebereich
betätigten, ihre BOP&P-Vorstandstätigkeit zuviel,
so dass sie Ende 2018 zwar noch beim Paritätischen Wohlfahrtsverband
den Finanzierungsantrag für die für das nächste Jahr
anstehende Psychexit5-Veranstaltung einreichten, Anfang 2019 aber
zur Vorstandswahl nicht mehr antraten. Ein neuer Vorstand wurde
gewählt, der jedoch die
Annahme der bewilligten Gelder monatelang hinauszögerte,
bis die Psychexit-Tagung 2019 wegen zu kurzer Vorbereitungszeit
zu scheitern drohte. Als
BOP&P-Schirmherr machte ich dies öffentlich und legte diese
Funktion nieder. Reinhard druckte meine Erklärung im Herbst
2019 im BPE-Rundbrief ab. Fortan sah er sich Anfeindungen im BPE-Vorstand
gegenüber, dem ab Frühjahr 2020 mit Felix Henneberg (mittlerweile
"Felix Freiherr von Kirchbach") auch ein ehemaliges BOP&P-Vorstandsmitglied
angehörte. Reinhard durfte nicht mehr wie die Jahre
zuvor an Videokonferenzen des BPE-Vorstands teilnehmen, und
der BPE-Vorstand entzog ihm die Aufgabe als Rundbrief-Redakteur.
Am 29. April 2021 teilte mir Reinhard mit, dass er nicht mehr Mitglied
des BPE sei.
Am 6. August 2021 ließ ihn dann Dr. Johanna Rothe vom BOP&P-Vorstand,
dem zu diesem Zeitpunkt außer ihr noch Iris Hölling und
Dr. Jasna Russo angehören, in einer E-Mail wissen, dass er
den Verein geschädigt habe und aus ihm verstoßen worden
sei:
»Lieber Reinhard, ich teile dir hiermit mit, dass
wir dich bei unserer gestrigen Mitgliederversammlung wegen mehrfachem
vereinsschädigendem Verhalten aus dem Verein ausgeschlossen
haben. Du bist daher ab sofort kein BOP&P-Mitglied mehr. Mit
freundlichen Grüßen...«
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BPE-Tagung in Kassel
10. Oktober 2004
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Reinhard hatte Anfragen des BOP&P-Vorstands
zu seiner ehemaligen Vorstandstätigkeit im gleichen Schneckentempo
beantwortet wie zuvor der neue BOP&P-Vorstand Anliegen der Psychexit-AG.
Er, der über Jahre hinweg die jährlichen Kassen- und Tätigkeitsberichte
des Vereins entworfen bzw. verfasst und mit seinen übrigen
Vorstandsmitgliedern die Finanzanträge für BOP&P als
Landesorganisation und für die einzelnen Selbsthilfegruppen
gestellt hatte, konnte nun nicht mehr die Anliegen Psychiatriebetroffener
in Beiräten unterstützen, in denen er den Verein vertreten
hatte. Auch die jährlichen Weihnachtsfeiern bei BOP&P,
das gemütliche Zusammensein, das miteinander Plaudern und das
gemeinsame Singen waren jetzt passé.
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»Um hier zu überleben, brauche ich Ziele; zum Beispiel:
Eine Zeitung machen«, schrieb er 2004
in Der Bunte Spleen, der Selbsthilfezeitung der Berliner
Pinel-Gesellschaft. »Ein Sprachrohr sein für viele«
wollte er:
»Nun gibt es schon wieder viel Arbeit, aber ich freue
mich drauf, weiter zu wachsen und in Frieden zu leben. Dabei ist
es nicht von Nöten, alles stillschweigend zu betrachten, nein,
es ist gut, sich einzubringen und damit was zu verändern.«
Überlebenswichtige Ziele seien innere Harmonie und innerer
Humor.
In dem Buch »Der Sinn meiner Psychose« findet sich Reinhards
Text »Der Weg des Herzens
und wie meine Psychose mich dabei begleitet hat«. Hier
beschreibt er, wie ihn als Jugendlicher sein Vater fast erwürgt
hätte, wäre seine Mutter nicht dazwischengegangen, wie
sich just in diesem Moment seine Wahrnehmung änderte, wie er
die Erde von ganz weit oben sah, in den Kosmos hinausschoss, einen
Tunnel und ein weißes Licht sah. Seine Nahtoderfahrung brachte
ihm diese Gewissheit, so seine Worte:
»Sterben ist ganz einfach. Nur eine Sekunde, und
du bist da im Kosmos, im weißen Licht, spürst Ewigkeit
und Frieden... Im Nachhinein kann ich Vater nur dankbar sein, dass
er mir damit die Angst vor dem Sterben genommen hat und der Tod
für mich eine außersinnliche Erfahrung wurde.«
Tragisch, dass all seine Mitstreiterinnen und -streiter, die seinen
Freundeskreis bildeten, ihn nicht wieder zum innerlichen Lachen
bringen konnten, als ihm sein innerer Humor abhanden kam, und dass
er von sich aus jene Todeserfahrung machen wollte, die uns doch
alle früher oder später in der Regel von alleine aufsucht.
»I am tired, I am weary, I could sleep for a thousand
years« (»Ich bin erschöpft, ich bin müde,
ich könnte tausend Jahre lang schlafen«)
sang Lou Reed, Elektroschock-Überlebender, 1965 in seinem
Lied »Venus
in Furs« (»Venus im Pelz«). Dieses Lied hörte
Reinhard innerlich, so sein Bericht von 2013, als er 1978 in einer
Psychiatrie in Süddeutschland gelandet war, bevor man ihn fixierte
und mit Haldol niederspritzte.
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Mit Jutta Crämer (Vorsitzende des Landesverbands der Angehörigen
psychisch erkrankter Menschen Berlin e.V.), N.N. und Gitta Dressel
(Leiterin des Tageszentrums S-Bahnhof Berlin-Schöneberg) (von
links)
30. Mai 2005
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»Du, lass dich nicht verbrauchen
Gebrauche deine Zeit
Du kannst nicht untertauchen
Du brauchst uns und wir brauchen
Grad deine Heiterkeit
Grad deine Heiterkeit«
sang
Reinhard in dem von Wolf Biermann geschriebenen Lied »Ermutigung«
mit seiner Gruppe Pinjuckel, als er Anfang der 2000er-Jahre
voller Hoffnung und Elan in den Selbsthilfebereich einstieg. Jetzt,
im Herbst 2021, hatte Reinhard seine Heiterkeit verloren, er war
todmüde geworden.
Ruhe in Frieden, Reinhard, ich trauere um dich und vermisse dich
und deine Heiterkeit und weiß, wie mir geht es vielen anderen
auch.
Peter Lehmann
Persönliche Artikel von
und über Reinhard Wojke
-
Wie
ich mir vorstelle, eine Krise besser durchleben zu können.
In Der Bunte Spleen (Berlin), Nr. 52 (September 2003), S. 37
-
Arbeit
gibt es überall... In Der Bunte Spleen (Berlin), Nr.
54 (März 2004), S. 13-14
-
Etwas
zum Rollenverständnis zwischen den Geschlechtern: Väter
als Täter, Opfer und Sind Männer und Frauen anders?
In Der Bunte Spleen (Berlin), Nr. 56 (Oktober 2004), S. 31-33
-
Langer,
Annette: Wenn Eltern psychisch krank sind. In DER SPIEGEL
(online) vom 2.10.2008
-
Der
Weg des Herzens und wie meine Psychose mich dabei begleitet hat.
In: Hartwig Hansen (Hg.): Der Sinn meiner Psychose. Zwanzig Frauen
und Männer berichten. Neumünster: Paranus Verlag 2013, S.
23-31
-
Erfahrungen
aus Sicht eines Psychiatrie-erfahrenen Vaters. In WELTENwandel
(Berlin), Ausgabe 2016, S. 6-9
- Sarwoko,
Jasmin: Gesetzesänderung auf Zwang. In taz. die tageszeitung
vom 11.8.2016, S. 23
Psychiatriepolitische Artikel von Reinhard Wojke
-
Vorstellung
des Konzeptes einer Krisenpension mit mobilem Team und Hometreatment.
In Der Bunte Spleen (Berlin), Nr. 52 (September 2003), S. 35-36
-
Zwangsbehandlung
zu Hause? In Der Bunte Spleen (Berlin), Nr. 54 (März
2004), S. 31-34
-
Beschwerdestelle
in Tempelhof-Schöneberg. In Der Bunte Spleen (Berlin),
Nr. 54 (März 2004), S. 21
-
Gruß
aus Absurdistan. In Der Bunte Spleen (Berlin), Nr. 55 (Juni
2004), S. 11-12
-
Neuorientierung
durch Hartz IV. In Der Bunte Spleen (Berlin), Nr. 57 (März
2005), S. 7-8
-
Psychiatrie-Beschwerdestelle
Tempelhof nimmt ihre Arbeit im April 2005 auf. In Der Bunte
Spleen (Berlin), Nr. 57 (März 2005), S. 31-32
-
Lesung
im S-Bhf mit Arne Peterson. In Der Bunte Spleen (Berlin),
Nr. 58 (Juli 2005), S. 14-15
-
Krisenpension
und Hometreatment. In Der Bunte Spleen (Berlin), Nr. 58
(Juli 2005), S. 29
-
Bezirkliche
Befragungen zur Nutzerbefragung bei Pinel. In Der Bunte Spleen
(Berlin), Nr. 58 (Juli 2005), S. 39
-
Krisenpension
in Berlin. In Der Bunte Spleen (Berlin), Nr. 59 (Dezember
2005), S. 11-14
-
Fallakte
Mensch. In Der Bunte Spleen (Berlin), Nr. 59 (Dezember
2005), S. 27-28
-
Antrag
zur BPE-Webcharta. Gemeinsam verfasst mit Peter Lehmann. In Rundbrief
des Bundesverbands Psychiatrie-Erfahrener e.V. (BRD), 2008, Nr.
3, S. 26
-
Die
Wirksamkeit der Selbsthilfe in Gremien. In WELTENwandel
(Berlin), Ausgabe 2016, S. 40-41
-
Das
neue Berliner Gesetz für Hilfen und Schutzmaßnahmen bei
psychischen Erkrankungen, kurz PsychKG Segen oder Fluch für
uns Psychiatrie-Erfahrene? In WELTENwandel (Berlin), Ausgabe
2018, S. 18-20
Video-Dokumentation von Reinhard Wojke
Nachrufe
Der trialogische Beirat der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Campus Charité Mitte, trauert um den Tod von Reinhard Wojke.
Herr Wojke war Gründungsmitglied des Beirats und von Anfang
an intensiv an allen Beratungen und Besprechungen beteiligt. Er
hat sich mit großem Einsatz für die Interessen der Patientinnen
und Patienten engagiert und zu allen Fragen des klinischen Umgangs,
aber auch Themen der Forschung und Lehre konsequent die Sichtweise
der Betroffenen eingebracht.
Seine engagierte Arbeit, große Erfahrung, humanitäre
Gesinnung und beeindruckende Menschlichkeit werden uns sehr fehlen.
Wir drücken allen Angehörigen, Freundinnen und Freunden
unseren Dank aus.
Mit herzlichem Beileid,
Prof. Dr. med., Dr. phil. Andreas Heinz, Klinikdirektor
Reinhard hat seit Eröffnung der Berliner Beschwerde- und
Informationsstelle Psychiatrie (BIP) im Jahr 2011 die dortige Betroffenen-Sprechstunde
übernommen und 10 Jahre in diesem Rahmen zahllose hilfesuchende
Menschen beraten. Im selben Zeitraum war er auch im Beirat der BIP.
Er vertrat dort immer engagiert und mit großem Einsatz, aber
auch großem Verständnis für andere Perspektiven
die Anliegen der Psychiatrie-Erfahrenen und -Betroffenen. Insbesondere
hinterfragte er hier immer wieder die Notwendigkeit und Angemessenheit
von psychiatrischen Zwangsmaßnahmen aller Art.
Im Rückblick auf diese gemeinsame Zeit bleibt uns neben seinem
großen Fachwissen vor allem seine menschliche, großzügige,
humorvolle und tolerante Art des Umgangs mit unseren Klient*innen
wie auch dem BIP-Team im Gedächtnis.
Wir werden Reinhard sehr vermissen!
Stefan Weigand (Projektleitung) für das gesamte BIP-Team
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22. Dezember 2015
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Ich kannte Reinhard seit 2004. Mit ihm habe ich einen Freund verloren.
Bei meinen Besuchen in Berlin tranken wir abends in der Kneipe bei
ihm ums Eck einen Espresso und ein Weizenbier oder genossen in der
Gaststätte Witwe Bolte unser knusprigstes Hähnchen und
deutsche Hausmannskost. Diese Zusammenkünfte waren obligatorisch,
wie auch unser Austausch über Selbsthilfe, Psychiatrie, Akzeptanz
durch Psychiater sowie unsere Visionen von einer humanistischen
Psychiatrie. Es waren emotionale, schöne, entspannte und sorgenfreie
Gespräche. Meine Fahrten nach Berlin müssen jetzt ohne
diesen Höhepunkt auskommen.
Franz-Josef Wagner, 2. Vorsitzender von NetzG-RLP Landesnetzwerk
Selbsthilfe seelische Gesundheit Rheinland-Pfalz e.V.
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Mit großer Betroffenheit haben wir vom Ableben Reinhard Wojkes
Kenntnis erhalten. Reinhard war über 20 Jahre auf verschiedensten
Ebenen mit Pinel verbunden.
Ob zunächst als Nutzer von Angeboten, dann als Mitdenker und
Entwickler von Alternativen (zuvorderst der Krisenpension), als
Mitforschender in Fragen von Klientenzufriedenheit und Polypharmazie,
als Liedermacher, Redakteur vom Bunten Spleen (aber auch anderen
Veröffentlichungen wie dem BPE-Rundbrief), Künstler, Computer-Spezi,
Schauspieler, Planer, Stratege, Gesellschaftervertreter und nicht
zuletzt Mitglied des trialogischen Beirats von Netzwerk Pinel.
Als wir in diesem Beirat von Reinhards Hinscheiden hörten,
fand dies ein vielfältiges Echo: Reinhard war streitbar, hat
die Dinge immer wieder richtiggestellt und sich stets äußerst
engagiert für die Belange betroffener Menschen eingesetzt.
Er war nie bequem, konnte anstrengend sein für sein Gegenüber,
eine Herausforderung er hatte eine Sendung. Gleichzeitig
war er freundlich und verbindlich, immer auf der Suche nach Gemeinsamkeiten
und Lösungsmöglichkeiten. Und dies nicht nur als Person
sondern auch im Rahmen seiner vielfältigen administrativen
Aufgaben, die ihm im Laufe seines bewegten Lebens zugewachsen sind:
in dem von ihm mitbegründeten Betroffenenverein ebenso wie
in den verschiedenen Ausschüssen und Kommissionen auf Landes-
und Bundesebene. Ein Ausdruck dieser lebenslangen Bemühung
ist die enge Kooperation mit Angehörigen und deren Berliner
Verband, die er persönlich wie organisatorisch energisch betrieb.
Trialog auf Augenhöhe das war vielleicht das ihm wichtigste
Thema, zumindest bei uns im Beirat. Seid Ihr immer noch auf dem
richtigen Weg? pflegte er zu fragen. Wie sieht es mit der Qualität
der Arbeit aus? Hat sich bei Pinel was mit Polypharmazie verändert?
(Denn der selbstständige informiert kritische Umgang mit Medikation
war bis zum Schluss zentrales Anliegen.) Achtet Ihr auf eine angemessene
Sprache? Ist Eure Dokumentation so, dass sie auch gemeinsam mit
dem Nutzer hätte geschrieben werden können? Habt Ihr Betroffene
als Mitarbeiter auf Augenhöhe in Euren Teams und werden sie
auch angemessen bezahlt? Ist es heute Trialog oder eher doch »Trialüg«?
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Mit Klaus Laupichler, Margret Osterfeld, Franz-Josef Wagner und
Peter Lehmann (von links) bei der Jahrestagung der Aktion Psychisch
Kranke e.V. (»Gleichberechtigt mittendrin Partizipation
und Teilhabe«), Rathaus Schöneberg, Berlin
6. November 2012
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Reinhard hat immer gefragt und nachgefragt und nochmal nachgefragt.
Vielseitig wie er war hat er aber immer auch noch vieles andere
gemacht. In der Krisenpension war er nicht nur ein konzeptioneller
Entwickler sondern auch ein hervorragender Begleiter von Menschen
in heftigsten Krisen, kreativ darin, das zu finden, was dem Gegenüber
gerade guttat. Er konnte auch backen (als gelernter Bäcker),
mit Körperübungen unterstützen (als gelernter Physiotherapeut),
malen, Theater spielen, singen, Lieder schreiben, Texte erzeugen
und redigieren. Und nicht zuletzt war er auch stolzer begeisterter
Vater und Großvater.
Er war ein Kämpfer, aber nie militant, immer auf der Suche
nach einem gemeinsamen Weg.
Zum Schluss mit manchen Knüppeln, die ihm in der letzten
Zeit zwischen die Beine geworfen worden waren war er
müde geworden, wir haben das Leuchten in seinen Augen vermisst.
Reinhard, Du wirst unserer Bewegung hin zu einem anderen, besseren
Zusammenleben fehlen. Du fehlst uns.
Pinel-Gesellschaft
Meine Gedanken sind bei Reinhard Wojke und all denen, die ihm nahestanden
bzw. ihn gekannt haben. Ich habe Herrn Wojke immer als herzensengagierten
und in der Sache streitbaren aber immer empathischen Menschen erlebt,
der mit seinen Lebenserfahrungen und seiner Persönlichkeit
alles daran setzte, die Welt und damit meine ich nicht nur,
aber besonders die psychiatrische Welt zu einem besseren
Ort zu machen. Er wird uns allen fehlen, aber in unseren Erinnerungen
weiterleben und so auch weiter zu einem lebendigen Psychiatrie-Diskurs
beitragen. Ich habe mich sehr gefreut, ihn zumindest für einen
kurzen Zeitabschnitt erlebt haben zu dürfen. Ich möchte
Ihnen auf diesem Weg mein tiefstes Mitgefühl ausdrücken.
Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
Landesbeauftragter für Psychiatrie Dr. Thomas
Götz
»Sterben
ist ganz einfach. Nur eine Sekunde, und du bist da im Kosmos, im
weißen Licht, spürst Ewigkeit und Frieden...«
(Reinhard Wojke im Buch »Der Sinn meiner Psychose«)
Reinhard Wojke ist von uns gegangen. Er hat sich überall dort,
wo wir Zeit mit ihm verbringen konnten, mit Herz und Leidenschaft
die Sichtweisen der Betroffenen eingebracht. Wir werden seine engagierte
Arbeit, seine große Erfahrung, seine kritischen Nachfragen
und auch seinen Humor sehr vermissen.
Unsere herzliche Anteilnahme gilt insbesondere seiner Familie und
seinen Freundinnen und Freunden.
Paritätischer Wohlfahrtsverband LV Berlin e.V., Referate
Soziale Psychiatrie und Queere Lebensweisen, i.A. Uwe Brohl-Zubert
Wir trauern um Reinhard Wojke, einen Mitstreiter, Kooperationspartner
und stets kritischen Wegbegleiter des ApK Berlin, der sich für
die Rechte der Psychiatrie-Erfahrenen engagierte, zu dem das soziale
Netzwerk immer dazu gehörte.
Lange bevor ich Reinhard kennen lernte, hatte ich seinen Namen
schon oft gehört. Fachkundig und mit hoher Sensibilität
für Sprache belebte er die Gremienarbeit. Seine Fähigkeit
hinzuhören, zu reflektieren und Denkanstöße zu geben,
belohnte jede/n Gesprächspartner*in mit neuen Erfahrungen und
Erkenntnissen. Er scheute keinen Konflikt, war streitbar, hartnäckig
und unbequem. Und er blieb dabei immer konstruktiv, suchte nach
Lösungswegen. Das war nicht einfach im Kampf um die Rechte
Psychiatrie-Erfahrener.
Seinem langjährigen politischen Wirken und seiner humanistischen
Gesinnung gilt meine Anerkennung.
Gudrun Weißenborn Projektleitung im Landesverband
Angehörige psychisch erkrankter Menschen Berlin e.V.
Reinhard Wojke, sein Weggang ist für mich unfassbar.
In all den Jahren meiner Mitarbeit im ApK Berlin war Reinhard Wojke
für mich immer einer der führenden Vertreter der Selbsthilfe
und Ansprechpartner für die seelisch beeinträchtigten
Menschen in Berlin. Seine Arbeit stand unter dem Motto: »Gemeinsam
sind wir stark.« Leider ist dann unser Versuch, gemeinsam mit
beiden Verbänden BOP&P und ApK etwas in der
Psychiatrie zu bewegen, nicht zustande gekommen.
Trotz alledem haben wir uns gemeinsam auf unzähligen Veranstaltungen
für die Rechte der Betroffenen eingesetzt; auch gemeinsam Veranstaltungen
durchgeführt. Er war für die Sache immer engagiert und
streitbar. Insofern schaue ich dankbar auf die Zeit zurück,
wo wir in den trialogischen Beiräten der Pinel-Gesellschaft
und auch in der Klinik für Psychiatrie der Charité Mitte konkrete
trialogische Arbeit für die Betroffenen und Patienten leisten
konnten.
Sein Weggang ist für die Berliner Selbsthilfearbeit in der
Psychiatrie für Betroffene und Angehörige
ein unermesslicher Verlust. Ich bin sehr traurig.
Jutta Crämer Vorstandsmitglied 2000-2008 Landesverband
Angehörige psychisch erkrankter Menschen Berlin e.V.
Ich bin dankbar, Reinhard kennengelernt zu haben! Ein so angenehm
ruhiger und trotzdem mitteilsamer Mensch mit großem Wissen.
Der Ausschluss aus dem BOP&P e.V. ist mir unerklärlich.
Dabei hätte es den Verein ohne ihn doch erst gar nicht gegeben.
Sabine Haller, Koordinatorin der Veranstaltungsreihe »Psychopharmaka?
Kritischer Trialog«
Reinhard
Wojke lebt nicht mehr. Große Trauer um einen geschätzten
Berliner Selbsthilfeaktivisten und -Freund
Gangolf Peitz & Freundeskreis, Selbsthilfen SeelenLaute
Saar / SeelenWorte RLP (Saarbrücken und Saarburg/Trier,
29.11.2021)
Reinhard hatte ein kritisches
Verhältnis zu Psychopharmaka, insbesondere was Polypharmazie
und Hochdosierung betraf. Insofern war sein Engagement für
die Psychexit-AG folgerichtig, mit der wir Anfang 2016 begannen.
Wir haben oft bei Peter getagt, der uns dabei bekochte. Und
bevor wir dann mit der eigentlichen Arbeit der Vor-
und Nachbereitung unserer Psychexit-Tagungen anfingen,
hatten wir viel Zeit, uns darüber auszutauschen, was
uns so alles beschäftigte.
Wenn wir nun auf die vergangenen Jahre zurückblicken,
sehen wir Reinhard so vor uns: verlässlich, hilfsbereit,
sanftmütig, ohne jedes Arg, neugierig, geduldig. Er war
eine guter Beobachter und Zuhörer, offen und mit der
Haltung, auch der oder die andere könnte Recht haben.
Er war vorsichtig mit Ratschlägen (weil das auch Schläge
sein können, hat er gesagt), technisch versiert und ungemein
kenntnisreich. Wir schätzten seinen feinen Humor und
seine kooperative Grundeinstellung: Verbindendes suchen, Trennendes
erörtern. Kurz gesagt: Reinhard war ein Schatz. Wir leiden
unermesslich unter seinem Verlust.
Psychexit-AG
Reinhard Wojke hat sein Leben beendet. Dies ist sehr traurig.
Er war ein besonderer Mensch, der bei allen Belastungen seines
Lebens weder den Willen an einer Verbesserung der Behandlung
psychiatrieerfahrener Menschen noch seinen Humor zu verlieren
schien. Ich habe mich immer gefreut, wenn wir uns bei Anlässen
wie der Gedenkveranstaltung »T4-Opfer nicht vergessen«,
der BPE-Tagung oder einer der Workshops des Dachverbandes
zur Förderung von Peerarbeit getroffen haben. Auf einer
unserer Tagungen zu Familien mit psychisch erkrankten Eltern
war er der erste psychiatrieerfahrene Mensch, der eindrücklich
und liebevoll von seinen Erfahrungen als Vater und Elternteil
sprach und auch von seiner Not, sich und seinen Söhnen
gerecht werden zu wollen.
Reinhard Wojke konnte humorvoll und kämpferisch zugleich
sein, präzise, spielerisch und kurz darauf wieder sehr
ernst und hartnäckig für das eintreten, was ihm
wichtig war: Begegnung von Mensch zu Mensch unabhängig
von seinen Rollen und Zuschreibungen, Respekt vor Psychiatrie-Erfahrungen,
eine bessere Psychiatrie. Ich bin froh, ihm begegnet zu sein.
Birgit Görres, Geschäftsführerin, Dachverband
Gemeindepsychiatrie e.V.
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Bei der Gedenkveranstaltung »T4-Opfer nicht vergessen«,
Berlin
6. September 2008
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Die Berliner Gesellschaft für Soziale Psychiatrie betrauert den
Tod von Reinhard Wojke. Reinhard war ein engagierter Streiter für
die Rechte von Menschen mit psychischer Erkrankung und hat sich an vielfältigen
Orten, sei es im Landesbeirat für psychische Gesundheit, der BIP
und deren Beirat sowie der Initiative »Psychexit« und anderswo,
für die Interessen der Psychiatrieerfahrenen eingesetzt und viel
erreicht. Die BGSP und besonders ich selbst habe Reinhard hierbei als
einen Menschen kennengelernt, der dezidierte Standpunkte vertrat, aber
dennoch immer darum bemüht war, dass der Gesprächsfaden nicht
abriss. Nun ist sein eigener Faden gerissen wir werden ihn jedoch
in guter und ehrender Erinnerung behalten.
Christian Reumschüssel-Wienert, 1. Vorsitzender der Berliner
Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V.
Reinhard
Wojke lebt nicht mehr
in: SeelenLaute Selbsthilfezeitung für seelische Gesundheit
im deutschsprachigen Raum (Saarburg & Saarbrücken), Nr. 52 (Dezember
2021), S. 2
Peter Lehmann: Nachruf
auf Reinhard Wojke
in: Rundbrief des Bayerischen Landesverbands Psychiatrie-Erfahrener
e.V. (Augsburg), 2021, Nr. 4, S. 4-5
Peter Lehmann: Nachruf
auf Reinhard Wojke
in: Lautbriefrundsprecher Zeitung für Psychiatrie-Erfahrene
in Deutschland (Bochum), 2021, Nr. 5, S. 24-25
Ich lernte Reinhard bei Peter Lehmann kennen, als ich bei den Planungsvorbereitungen
zum zweiten Fachtag Teil der Arbeitsgruppe Psychexit wurde. Reinhard habe
ich in Erinnerung: im Karohemd mit einem langen Bart, eine Zigarette drehend
& gemeinsam mit mir auf dem Balkon genießend, ruhig, ein guter
Zuhörer, der über das Gesagte nachdenkt & dann präzise
nachfragt oder wichtige Aspekte aufzeigt, ein Genießer beim Essen
& Trinken.
Selbst gerne Vater, war es für Reinhard selbstverständlich,
dass ich mein zweites Kind als Baby mit zu unseren Orga-Treffen brachte.
Er schmunzelte über jede kindliche Anwandlung, auch wenn sie noch
so laut war, und freute sich über die Entwicklungsschritte, die er
im ersten Jahr von Monat zu Monat beobachten konnte.
Sein jüngerer Sohn gab uns gestern auf der Trauerfeier einen berührenden
Einblick in Reinhards Wesen als Vater: kreativ, phantasievoll, seine handwerklichen
Fähigkeiten einsetzend, um besondere Momente zu schaffen. Eltern
heute nennen das: #makingmemories. Erinnerungen, die für immer bleiben.
Als ich meinem älteren Kind, welches unsere Gruppe seit der Corona-Pandemie
vom Bildschirm der Zoom-Meeting kennt, erzählte, dass Reinhard gestorben
sei und ich traurig, fragte es: »Der mit den vielen Büchern
hinter ihm (Peter)?« Nein, sagte ich. »Oh, dann der mit dem
langen Bart? Wie schade!« Ja. Schade, und mehr als das.
Ein Spruch, der mich durch Trauer trägt in den letzten Jahren, ist
dieser: »Du bist nicht mehr da, wo du warst, Aber du bist überall,
wo wir sind.« Auch wenn Reinhard auf der »anderen Seite des
Weges« ist, wie es auf der Trauerfeier hieß, trägt jeder,
der Reinhard kannte, etwas von ihm weiter in sich. Das hier ist Reinhards
Haltung, die ich weiter trage:
»Das kindliche Gemüt ist ein guter Spiegel, es gibt
einem Ruhe und Ausgeglichenheit. Wenn man nicht authentisch ist, merken
die Kinder das sofort und streiken. Da muss man an sich arbeiten. Sie
(die Kinder) waren meine größte Motivation, mich selbst nicht
zu verlieren. Schließlich musste ich für sie da sein.«
(Aus »Wenn Eltern psychisch krank
sind«)
Iris Heffmann, Arbeitsgruppe Psychexit, 29. Januar 2022
Gregor Eisenhauer: Reinhard
Wojke
in: Der Tagesspiegel (Berlin), Online-Ausgabe vom 20. Februar 2022
Dokumentationen
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Psychexit-Arbeitsgruppe in Partnerschaft mit dem Landesverband der
Angehörigen psychisch erkrankter Menschen Berlin e.V. (ApK Berlin):
»Psychexit 6: Vom Modell(projekt) zur Regelversorgung: Der Gesundungsprozess
des Absetzens von Psychopharmaka braucht eine reguläre solidarische
Krankenkassenfinanzierung«, Zoom-Expertentagung mit den Referentinnen
und Referenten Iris Heffmann, Dr. med. Kirsten Kappert-Gonther, Thomas
Künnecke, Dr. jur. Marina Langfeldt, Peter Lehmann, Dr. med.
Wolf Müller, Olaf Neubert, Margret Osterfeld, Dr. med. Dr. Stefan
Weinmann, Gudrun Weißenborn, Christian Zechert & Dr. med.
Martin Zinkler, gemeinsam organisiert von Iris Heffmann, Peter Lehmann,
Andreas Liebke, Julia Lippert, Gaby Sohl & Reinhard Wojke und
mit Unterstützung der Kellerkinder e.V., 5. November 2021; Video-Dokumentation:
www.peter-lehmann.de/psychexit.htm#6
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Psychexit-Arbeitsgruppe in Partnerschaft mit dem Landesverband der
Angehörigen psychisch erkrankter Menschen Berlin e.V. (ApK Berlin):
»Kompetente Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva und Neuroleptika.
5. Expertenrunde zum Thema Niederschwellige ambulante, teilstationäre
und stationäre Hilfen für Menschen, die beim Absetzen ihrer
Psychopharmaka in eine Krise geraten«, gemeinsam organisiert
von Iris Heffmann, Peter Lehmann, Andreas Liebke, Gaby Sohl, Gudrun
Weißenborn und Reinhard Wojke und mit Unterstützung der
Kellerkinder e.V., Zoom-Konferenz mit den Referenten Dr. Volker Edelmann,
Dr. Dr. Stephan Weinmann und Dr. Martin Zinkler, 11. Dezember 2020;
Video-Dokumentation: www.peter-lehmann.de/psychexit.htm#5
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Psychexit-Arbeitsgruppe: Expertenrunde »Psychexit Auf
dem Weg zum Kompass Kompetente Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva
und Neuroleptika«, gemeinsam organisiert von Martina Gauder,
Iris Heffmann, Peter Lehmann, Andreas Liebke, Gaby Sohl & Reinhard
Wojke, Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin,
Berlin, 6. September 2019, in: Berliner Organisation Psychiatrie-Erfahrener
und Psychiatrie-Betroffener (BOP&P) e.V. (Hg.): »Vierte Expertenrunde:
Psychexit Auf dem Weg zum Kompass Kompetente Hilfe beim
Absetzen von Antidepressiva und Neuroleptika. Dokumentation«,
Berlin: BOP&P 2019
www.absetzen.info/wp-content/uploads/2020/01/Dokumentation-4.-Expertenrunde-PsychExit.pdf
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Psychexit-Arbeitsgruppe: Expertenrunde »Psychexit Auf
dem Weg zum Curriculum Kompetente Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva
und Neuroleptika«, gemeinsam organisiert von Martina Gauder,
Iris Heffmann, Peter Lehmann, Andreas Liebke, Gaby Sohl & Reinhard
Wojke, Pinellidrom Berlin, 13. April 2018; in: Berliner Organisation
Psychiatrie-Erfahrener und Psychiatrie-Betroffener (BOP&P) e.V.
(Hg.): »Dritte Expertenrunde: Psychexit Auf dem Weg zum
Kompass Kompetente Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva und
Neuroleptika. Dokumentation«, Berlin: BOP&P 2018
www.absetzen.info/wp-content/uploads/2018/10/Dokumentation-3.-Expertenrunde-PsychExit.pdf
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Psychexit-Arbeitsgruppe: Zweite Expertenrunde »Psychexit
Auf dem Weg zum Kompass Kompetente Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva
und Neuroleptika«, gemeinsam organisiert von Martina Gauder,
Iris Heffmann, Peter Lehmann, Andreas Liebke, Gaby Sohl & Reinhard
Wojke, St. Hedwig-Krankenhaus, Berlin-Mitte, 28. April 2017; in: Berliner
Organisation Psychiatrie-Erfahrener und Psychiatrie-Betroffener (BOP&P)
e.V. (Hg.): »Zweite Expertenrunde: Psychexit Auf dem Weg
zum Kompass Kompetente Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva
und Neuroleptika. Dokumentation«, Berlin: BOP&P 2017
www.absetzen.info/wp-content/uploads/2017/11/Dokumentation-2.-Expertenrunde-PsychExit.pdf
- Psychexit-Arbeitsgruppe: Expertenrunde »Psychexit Auf
dem Weg zum Curriculum Kompetente Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva
und Neuroleptika«, gemeinsam organisiert von Martina Gauder,
Iris Heffmann, Peter Lehmann, Andreas Liebke, Gaby Sohl & Reinhard
Wojke, Berlin, 30. September 2016, Dokumentation, in: Berliner Organisation
Psychiatrie-Erfahrener und Psychiatrie-Betroffener (BOP&P) e.V.
(Hg.): »Psychexit Auf dem Weg zum Curriculum Kompetente
Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva und Neuroleptika. Dokumentation«.
Berlin: BOP&P 2016. 2., korrigierte Auflage, Berlin: BOP&P 2017
www.absetzen.info/wp-content/uploads/2017/09/Dokumentation-Expertenrunde-09_2016_final_NEUAUFLAGE-080417.pdf
Die ersten vier Fotos von oben stammen aus Reinhard Wojkes
Cloud. Wer sie gemacht hat, ist mir nicht bekannt. Dies gilt auch für
das Foto unten. Informationen darüber bitte an info[at]peter-lehmann.de
senden. Für den Fall, dass ich Urheberrechte verletzt habe, bitte
ich um Nachsicht und Nachricht. Gegebenenfalls entferne ich die Fotos
unverzüglich. Peter Lehmann
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