Für
die Menschen – gegen Ausgrenzung.
Seelische Gesundheit
geht uns alle an
Von
Hannelore Klafki
In Berlin fanden zwei
erste Vorbereitungstreffen zu einer "nationalen Antistigma-Kampagne"
unter der Schirmherrschaft von Ulla Schmidt statt. Dieser Vorbereitungsgruppe
gehören derzeit neben einem Vertreter des BMGS Vertreter folgender Organisationen
an: DGPPN, BVDP, BVDN, Bundesärztekammer, BApK, BPE, sowie die Antistigma-Initiativen:
Open the doors, BASTA und irrsinnig menschlich. Nachdem klar war, dass
dies kein Anhängsel von "open the doors" ist, entschieden wir
uns, mit zwei Vertretern teilzunehmen.
Es ist noch nicht
klar, in welcher Organisationsform das ganze ablaufen soll. Die Mehrheit
ist für einen Zusammenschluss (Aktionsbündnis, Arbeitsgemeinschaft etc.)
ohne den bürokratischen Überbau wie z.B. bei einem Verein.
Was die Finanzierung
angeht, so soll der Hauptanteil aus der "Stiftung für seelische Gesundheit"
kommen. Die DGPPN bezahlt zunächst eine Person, die das Büro machen soll.
Es gibt aber die Erwartung, dass alle Verbände sich finanziell beteiligen.
Die Kosten für seine Vertreter muss auf alle Fälle jeder Verband selbst
tragen. Ob wir letztlich auf Dauer mitmachen können, hängt davon ab, wie
die Finanzierung sein wird. Sollte dabei an die Pharmaindustrie herangetreten
werden, würden wir nicht mehr zur Verfügung stehen.
Für die Kampagne wird
eine positiverer Name als "Antistigma...." gesucht. Beim letzten
Treffen einigten wir uns vorläufig auf den Namen „Für die Menschen – gegen
Ausgrenzung. Seelische Gesundheit geht uns alle an“. Der nächste Schritt
ist nun, ergänzend zum Motto eine grafische Umsetzung – ein Logo zu finden.
Bis zum nächsten Treffen
im Oktober soll ein inhaltliches Konzept (Statuten) erarbeitet werden,
auf der sich alle einigen können.
Geplant ist eine große
Auftaktveranstaltung, die wahrscheinlich im Frühjahr oder Herbst 2006
stattfinden wird. Bis dahin sollten sich die einzelnen beteiligten Organisationen
und Institutionen Gedanken zu ergänzenden Aktionen machen.
Für den nächsten Ärztetag
am 24./25. Mai 2006 soll versucht werden, eine Ausstellung zum Thema zu
organisieren, wenn bis dahin entsprechende Informationsmaterialien erarbeitet
worden sind. Diese Ausstellung könnte eine Wanderausstellung werden.
Als ständige Termine
für öffentlichkeitswirksame Aktionen wurden auf Vorschlag des BPE der
5. Mai (Aktionstag zum Artikel 3 GG) und der 10. Oktober (Welttag für
seelische Gesundheit) anvisiert.
Die DGPPN wird anlässlich
ihres diesjährigen Kongresses Ende November dem Thema „Stigmatisierung“
ein Hauptsymposium widmen.
Der BPE hat als erste
gemeinsame Aktion die Aufhebung der Erbgesundheitsgesetze gefordert -
incl. Anerkennung der Opfer als Verfolgte des Naziregimes und die Einforderung
einer nationalen Gedenkstätte (Dokumentationszentrum und Bildungsstätte)
für die ermordeten Patienten. Offensichtlich stehen die Chancen der Durchsetzung
derzeit recht gut, da die Gespräche des Bundes der „Euthanasie“-Geschädigten
und Zwangssterilisierten e.V. mit den Spitzen der Bundestagsfraktionen
sehr positiv verlaufen sind und Frau Zypris bereits mit der Ausarbeitung
eines Gesetzentwurfes beauftragt wurde . Der BPE hat deswegen ganz aktuell
an alle im Bundestag vertretenen Parteien geschrieben. Schon dieser Brief
wurde von der Vorbereitungsgruppe einhellig unterstützt. Für 2006 werden
gemeinsame Aktivitäten geplant.
Zur Vorbereitung des
nächsten Planungstreffens der nationalen Kampagne ist es notwendig, dass
aus den Reihen aller beteiligten Institutionen und Organisationen konkrete
und entscheidungsfähige Vorschläge zu folgenden Fragen und Punkten kommen:
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Welche Themenschwerpunkte sollen mit der Kampagne inhaltlich
besetzt werden?
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Mit welchen Maßnahmen (Aktionsformen, z.B. Events o.ä.)
und medialen Auftritten (Flyer, Plakate, Info-Material etc.) soll gearbeitet
werden?
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Wer genau sind die Zielgruppen der Kampagne?
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Welche Form und welche Inhalte soll die Auftaktveranstaltung haben?
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Wie können weitere erste konkrete und umsetzbare Maßnahmen
aussehen, über die geplante Auftaktveranstaltung hinaus?
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Wie könnte die Finanzierung der Kampagne aussehen: Eigenbeteiligung
oder Fremdfinanzierung durch Spenden und Sponsoring?
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Welche Organisationsstruktur ist nun zu etablieren, besonders
im Hinblick auf Umsetzung und Akquise von Geldmitteln?
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Wie soll die Koordination zwischen bundesweit angelegten
Maßnahmen und der spezifischen Zielgruppenarbeit einzelner AGs auf regionaler
oder lokaler Ebene erfolgen?
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Welche Möglichkeiten zur Evaluation der Kampagne werden
benötigt und sind auch finanzierbar?
Dies könnte eine viel
versprechende Kampagne werden. Wir hoffen, dass auch von den BPE-Mitgliedern
Vorschläge kommen, die wir dann in die Vorbereitungsgruppe einbringen
können.
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