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Thomas Szasz: Grausames Mitleid – Über die Aussonderung unerwünschter Menschen

O-Töne (Belege) – Ergänzung zur Rezension von Kerstin Kempker

Kommentar erübrigt sich:

"Einfach ausgedrückt, jemand, der Diabetes oder Bluthochdruck hat, ist nicht notwendigerweise unproduktiv oder kriminell, wahrend Personen, bei denen Schizophrenie oder antisoziale Persönlichkeitsstörung diagnostiziert wurde, typischerweise unproduktiv sind und sich häufig in einer Weise verhalten, die als gesellschaftsfeindlich oder kriminell bezeichnet wird." (S. 211)

"Die simple Wahrheit ist, dass manche Menschen es vorziehen, ihr Geld nicht für eine Behausung aufzuwenden (sondern vielleicht lieber für den Kauf von Drogen), dass sie es ablehnen, bei Familienmitgliedern zu wohnen, die bereit wären sie aufzunehmen, und ein Leben in psychischer Krankheit, Verbrechen und Landstreicherei bevorzugen." (S. 140)

"Das SSI-Programm (... vergleichbar unserer Sozialhilfe, K.K.) stellte für Legionen chronischer Psychiatriepatienten geradezu eine ökonomische Unabhängigkeitserklärung dar. Existentiell gesehen ist das Dasein als stationärer Psychiatriepatient immer eine Art Beruf gewesen. Fortan wurde es auch zu einem wirtschaftlich lohnenden Beruf." (S. 244)

"Die Anwaltsschwemme. (...) Anwälte und Politiker sind überwiegend Einkommensumverteiler. Psychiatriepatienten und Kriminelle sowie das Personal, das für ihre Verwahrung und Betreuung zuständig ist, sind Nutznießer der Einkommensumverteilung. Es sollte uns daher nicht überraschen, dass die Vereinigten Staaten pro Kopf die meisten Rechtsanwälte, die meisten Kriminellen und die meisten Psychiatriepatienten in der Welt haben." (S. 213)

"Die Tatsache (...), dass sich sowohl Parasitismus als auch Verbrechen 'auszahlen', erklärt die erhöhte Häufigkeit beider Verhaltensmuster in Zeiten gesellschaftlicher Umwälzungen auch unter Angehörigen der Unterklasse. Letztens, nachdem viele der Menschen, die wir psychisch krank nennen, de facto räuberisches Verhalten praktizieren, und nachdem viele andere ihre Abhängigkeit in nötigender quasi-räuberischer Weise einsetzen, stellt sich heraus, dass der angeblich so rätselhafte Zusammenhang zwischen Verbrechen und psychischer Krankheit gar kein Rätsel ist." (S. 213)

"Das Tollhaus ist jetzt überall und macht unsere Straßen und Parks sowohl abstoßend als auch unsicher. Abstoßend, weil wir inakzeptables Verhalten von Personen dulden, solange diese de jure als Psychiatriepatienten klassifiziert werden; und unsicher, weil viele dieser Individuen aggressive Handlungen begehen und andere ihres Eigentums, ihrer Freiheit oder gar ihres Lebens berauben." (S. 248)

"Der Schutz von Freiheit und Eigentum vor all jenen, die diese Werte missachten oder zerstören, sollte die Aufgabe von Richtern, Strafkammern und Gefängniswärtern, nicht von Psychiatern, Psychologen und Sozialarbeitern sein." (S. 292)

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